Pädagogisches Zaubern

Gedanken zum Einsatz im Classroom Management, Steigerung der Selbstwirksamkeit und Zaubertricks mit Tutorials

Grundgedanken zum pädagogischen Zaubern

Zauberei fasziniert die meisten Menschen - sie fesselt die Aufmerksamkeit und fasziniert. Zudem scheint das Unmöglich möglich. Warum sollten wir sie also nicht in pädagogischen Settings einsetzen?

Erfahrungen zeigen, dass diese Idee funktioniert. 

Um Beziehungen zu gestalten, um Vertrauen und Zuversicht aufzubauen oder um überhaupt erst einmal einen Zugang zu Kids zu bekommen, kann das eingesetzt werden, was unter „therapeutischem Zaubern“ bekannt ist. Dieses Konzept geht auf Annalisa Neumeyer zurück und ist eine Kombination aus Bühnenzauberei und hypnosystemischen Interventionen (Neumeyer, 2012). Hier werden einige Elemente des Therapeutischen Zaubern auf Anwendungen im (Klinischen) Classroom Managements übertragen und mit anderen Elementen des Classroom Managements angereichert. Es geht als um Pädagogisches Zaubern. Das Pädagogische Zaubern erfüllt vier Funktionen: Erstens können Sie einen Zugang zu Kindern und Jugendlichen bekommen, zu denen es typischerweise schwierig ist, einen Zugang zu bekommen. Zweitens können Sie die Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen fördern. Drittens können Sie die Zauberroutinen als Metaphern verwenden und so den Fokus auf Ressourcen und Möglichkeiten lenken. Das lädt zur Zuversicht ein, anstatt im Problemzustand zu verweilen. Und viertes schließlich sind Zaubertricks häufig so attraktiv, dass Sie diese als Verhaltensverstärkung für intendiertes Verhalten einsetzen können. Sie bekommen hier einen Einblick in die Ansätze und auch ein paar einfache Tricks an die Hand, die Sie so einfach sind, dass Sie diese mit ein wenig Übung direkt nutzen können. Manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Daher stelle ich ihnen Videos zu den beschriebenen Tricks bereit, in denen Sie die Handhabung Schritt für Schritt sehen. Bevor ich Ihnen jedoch die einzelnen Ansätze und ihre Umsetzung vorstelle, möchte ich Sie unbedingt noch einmal daran erinnern, dass viele Wege nach Rom führen: Sie können natürlich auch jedes andere geeignete Medium einsetzen und nutzen, um die unten skizzierten Resultate zu erreichen – die Zauberei ist nur eine Möglichkeit (wenngleich eine ziemlich faszinieren, wie ich finde). 

Vor vielen Jahren habe ich einmal ein Büchlein zum Pädagogischen Zaubern im Classroom Management im Selbstverlag herausgegeben. Dieses stelle ich hier gerne zur Vorfügung, wenn gleich ich heute einiges anders schreiben würde und auch anders sehe. Doch grundsätzlich lassen sich viele Gedanken davon auch heute noch gut nutzen. 

Die Videos unten gehören zu dem Buch.

Weitere Ideen, wie Pädagogisches Zaubern genutzt werden kann, finden Sie in meinem Buch "Umgang mit psychischen Störungen im Unterricht" oder bekommen Sie in entsprechenden Workshops.

Trick 1: Drei Falsche und ein Treffer

So sieht es für die Schüler:innen aus
Sie bitten eine Schüler:in eine Karte aus einem ganzen Stapel Karten zu ziehen. Die Schüler:in merkt sich die Karte und danach verschwindet die Karte wieder im Stapel. Sie bitten um drei Chancen, die Karte nur durch Gedankenlesen herauszufinden. Dreimal zeigen Sie eine Karte, die aber nicht Karte der Schüler:in ist. Sie legen die falsche Karte jeweils verdeckt auf den Tisch.
Als Sie alle drei Chancen »verspielt« haben, bitten Sie die Schüler:in um eine weitere Chance, dieses Mal zeigen Sie jedoch keine Karte mehr, sondern lesen nur noch die Gedanken. Sie bitten die Schüler:in den Namen der Karte innerlich (und nur in Gedanken) immerfort zu wiederholen. Schließlich sprechen Sie den Namen der Karte (z. B. Herz 10) laut aus. An dieser Stelle ist Ihnen die Verblüffung bereits garantiert. Jetzt wählt die Schüler:in eine der drei Karten, die auf dem Tisch liegen, und die sie zuvor gesehen als falsch identifiziert hat, aus. Sie bitten die Schüler:in, diese Karte aufzudecken – und es handelt sich um die Karte der Schüler:in (z. B. Herz 10)

Das Video zeigt, wie es aussehen könnte.

Tutorial 1: Drei Falsche und ein Treffer

Wie funktioniert dieser Trick?
(1) Bevor Sie den Trick starten, schauen Sie sich unauffällig die unterste Karte des Stapels an. Das ist Ihre Leitkarte.
(2) Jetzt bitten Sie die Schüler:in eine Karte zu ziehen und sich diese gut einzuprägen.
(3) Dann bitten Sie die Schüler:in den Kartenstapel an einer Stelle ihrer Wahl abzuheben, so dass zwei Teilstapel auf dem Tisch liegen (oft ist es noch besser, wenn eine andere Schüler:in den Stapel teilt).
(4) Sie nehmen den Teil des Stapels, der zuvor unten lag und dessen unterste Karte Sie kennen (Leitkarte), in die Hand und bitten die Schüler:in ihre Karte auf den Stapel zu legen.
(5) Dann legen Sie den unteren Teil des Stapels auf die Karte und so ist die Karte mitten im Stapel »verschwunden«. In Wirklichkeit liegt jetzt aber die Leitkarte direkt auf der Karte der Schüler:in.
(6) Suggerieren Sie nun, dass Sie die Karten mischen. Allerdings mischen Sie so, dass die mittleren Karten nicht davon betroffen sind, so dass Leitkarte und die Karte der Schüler:in übereinander bleiben.
(7) Jetzt bitten Sie die Schüler:in, sich an ihre Karte zu erinnern. Bitten Sie auch darum, drei Versuche zu haben, weil es schwierig ist, allein aus den Gedanken eine Karte zu erkennen.
(8) Nun schauen Sie in den Stapel und können die Karte der Schüler:in daran erkennen, dass sie unmittelbar hinter der Leitkarte liegt. Ab jetzt wissen Sie Bescheid. Aber Sie führen die Schüler:in zunächst in die Irre. Dadurch verstärken Sie den Effekt des Staunens.
(9) Heben Sie einige Karten von der unteren Stapelseite ab und zeigen Sie der Schüler:in eine beliebige Karte. Diese Karte ist jedoch die unterste des Stapels. Das ist wichtig. Im Tutorialvideo (s. u.) sehen Sie, wie das aussehen kann. Die Schüler:in wird die Karte als falsch bezeichnen. Sie legen die Karte verdeckt auf den Tisch.
(10) Nun zeigen Sie der Schüler:in genau die Karte, die im Stapel vor der Karte der Schüler:in liegt. Auch diese Karte wird die Schüler:in als falsch klassifizieren. Anstatt die Karte, die Sie der Schüler:in gezeigt haben, auf den Tisch zu legen, ziehen Sie verdeckt die Karte, die hinter Karte liegt, heraus und legen diese auf den Tisch. Für die Schüler:in und für alle Zuschauer sieht es so aus, als hätte Sie die falsche Karte verdeckt auf den Tisch gelegt. Das folgende Tutorial-Video zeigt, wie es geht:

(11) Schließlich zeigen Sie der Schüler:in noch eine beliebige Karte und legen diese auf die gleiche Art auf den Tisch. Aus Sicht der Zuschauer liegen jetzt drei falsche Karten dort. Damit möglichst alle mitbekommen, dass dort nur falsche Karten liegen, lasse ich die Schüler:in jeweils die Namen der Karten laut sagen und errate dann immer selbst, dass ich keinen Treffer hatte (»Deine Stimme verrät mir ganz klar, dass ich nicht richtig lag. Ist das so?«)
(12) Bitten Sie die Schüler:in jetzt um einen letzten Versuch. Ich zeige mich meistens einigermaßen beschämt ob meiner drei Misserfolge. Das verstärkt nachher das Staunen, wenn die Sie richtige Karte präsentieren. Und ich bitte die Schüler:in jetzt an das Gefühl zu denken, das Sie gehabt hätte, wenn ich sofort die richtige Karte gefunden hätte. Dann bitte ich Sie, an dieses Gefühl zu denken und innerlich den Namen der Karte immer wieder zu wiederholen. Dabei errate ich zunächst den Namen der Karte richtig. Hier bekommen Sie das erste Erstaunen.
(13) Dann betonen Sie, dass unglücklicherweise ja drei falsche Karten auf dem Tisch liegen (in Wirklichkeit ist die mittlere Karte aber die Karte der Schüler:in). Bitten Sie die Schüler:in jetzt auf zwei der drei Karten zu zeigen. Zeigt sie auf die beiden äußeren Karten, dann legen Sie diese einfach zur Seite und machen mit Schritt 14 weiter. Wählt sie jedoch eine äußere und die mittlere Karte, dann loben Sie die Wahl und legen die nicht gewählte Karte zur Seite. Nun bitten Sie, dass die Schüler:in eine der beiden verbleibenden Karten vorschiebt. Egal für welche Karte die Schüler:in sich entscheiden hat, Sie loben die Wahl und nehmen die äußere Karte weg, so dass nur noch die mittlere Karte liegen bleibt. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass unabhängig von der Wahl der Schüler:in immer die mittlere Karte übrigbleibt. Allerdings wirkt dieser Vorgang wie eine freie Wahl.
(14) Nun brauchen Sie die Schüler:in nur noch zu bitten, so fest wie möglich daran zu denken, dass ihre Karte anstelle der falschen Karte dort läge. Und wenn sie es genau vor sich sehen kann, darf die Schüler:in die Karte umdrehen. Zum Erstaunen aller liegt tatsächlich die von der Schüler:in gewählte Karte dort.

Trick 2: Bauchgefühl

Der Zaubertrick Bauchgefühl sehr leicht umzusetzen, und wirkt beeindruckend. Im Video wird der Trick präsentiert, wie er aus Sicht der Zuschauenden aussieht.

Tutorial 2: Bauchgefühl

Trick 3: Eine Karte unsichtbar machen

Hier sehen Sie, wie der Trick aus der Perspektive der Zuschauenden aussieht.

Tutorial 3: Eine Karte unsichtbar machen

In diesen fünf Videos werden ausgewählte Techniken des Tricks gezeigt. In der PDF unten wird die Durchführung beschrieben. Die Beschreibung bezieht sich auf diese fünf Videos. 

Tutorial 2.1

Video 2.2

Tutorial 2.2

Video 2.3

Tutorial 2.3

Video 2.4

Tutorial 2.4

Video 2.5

Tutorial 2.5

Video 2.6

Trick 4: Entscheidungen beeinflussen 

Dieser Trick braucht keine Fingerfertigkeit, sondern vor allem Geschickt in der Präsentation. Er beruht auf einem logischen Prinzip.

Das Video zeigt, wie der Trick für Zuschauende aussieht. Ein Video-Tutorial gibt es nicht. In der PDF wird die Durchführung hinteichend beschrieben.

Nehmen Sie gerne Kontakt auf, um eine Fortbildung für Ihre Schule zu vereinbaren

Tel.: 0176 41054576

E-Mail: eckert@lg-institut.de

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Ich berate Sie gerne und unterstütze dabei, eine genau für Ihr Kollegium passende Fortbildung zusammenzustellen.

Sie wollen Ihre Schule entwickeln? Auch kein Problem. Dabei unterstütze ich Sie sehr gerne.

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